Vom 10. bis 16. Februar war die Ausstellung „MUT“ zu Gast in den Hamburger Deichtorhallen und schloss die gleichnamige Aktion damit ab.
Achtzig Schüler aus dreizehn Hamburger Schulen hatten seit September 2008 in von gestaltBildung eigens dafür konzipierten Skizzenbüchern „unzensiert“ Ideen zum Thema „Mut“ gesammelt und anschließend ihrer Kreativität in praktischen Team-Workshops freien Lauf gelassen. Die Früchte ihrer Arbeit waren nun in den Deichtorhallen zu bewundern, wo die Skizzenbücher und die rund zwanzig gemeinsam geschaffenen Kunstwerke der Schüler bereits zur Vernissage am Abend des 9. Februar auf reges Besucherinteresse stießen.
Wie schon bei „unliniert“ waren die Skizzenbücher „unzensiert“ (ca. 19 cm x 27 cm) mit einem gefalteten Poster als Schutzumschlag versehen. Das Plakatmotiv entstand nach Art eines Kettenbriefes: Jeder Designer fügte seinen Beitrag ein und schickte das Motiv weiter. Mit drei schwarzen Rubbelflächen, die an Zensurbalken erinnern, lud bereits der Umschlag zu furchtloser kreativer Auseinandersetzung ein. Und erst aus dem Freirubbeln des „un“ wurde aus dem „zensierten“ Buch dann die „unzensierte“ Gelegenheit, sich mutig, gegen den Strich und wider die Konventionen auszudrücken. Auf der Rückseite des Posters schließlich berichteten Gestalter über ihr Berufsverständnis, ihre Profession, ihre Ausbildung und Karriere – und welche Bedeutung für sie in ihrem Metier dem Begriff Mut zukommt.
Während des fünf Monate dauernden Projekts wurde den Schülern ein umfangreiches Programm geboten. Es umfasste Vorträge – von Designern sowie Kreativen aus den Bereichen Architektur, Trickfilm oder Manga-Gestaltung – ebenso wie aufschlussreiche Exkursionen hinter die Kulissen der Werbeagentur Scholz & Friends, der Werkstätten von Studio Hamburg sowie des Deutschen Schauspielhauses. Der Hamburg Airport hatte großzügig Raum zur Verfügung gestellt, in dem die jungen Künstler für ihre Arbeiten Platz fanden, ehe sie nun in das renommierte Hamburger Ausstellungshaus zogen.
So weit wie der Begriff Mut reicht, so breit war auch die Palette der in den Deichtorhallen ausgestellten Werke: von einer 4 x 5 Meter großen Collage mit dem Titel „Tsunami“ über Malereien, Zeichnungen und Fotoserien bis hin zur raumgreifenden Installation, z.B. einem
lebensgroßen „MUT-Kiosk“ und anderen plastischen Arbeiten wie dem überdimensionalen „Obstsalat - Dazwischengehen“. Die Schüler konnten in einer anregenden aber auch anstrengenden Zeit durch eigenständiges Ausprobieren vielfältige gestalterische Erfahrungen sammeln sowie sich intensiv und aus den verschiedensten Blickwinkeln mit dem Wert Mut
auseinandersetzten. Ganz „nebenbei“ erhielten sie spannende Einblicke in die Welt der Kreativberufe.
Vom 1. März bis zum 13. April 2009 sind die Kunstwerke der Ausstellung noch in der Hauptkirche St. Katharinen zu sehen. Für die Initiative gestaltBildung geht mit „MUT unzensiert“ ein weiteres erfolgreiches Projekt zu Ende.
Allen Initiatoren, Kooperationspartnern, vor allem aber den jungen Künstlerinnen und Künstlern sowie ihren Schulen und Fachlehrern möchten wir noch einmal ganz herzlich danken!